Suleica - Schleif- und Spachtelarbeiten Suleica - Schleif- und Spachtelarbeiten Suleica - neue Lackierung Heck Suleica - neue Lackierung, seitlich

Die Lackierung

Die alte Lackierung von Suleica war eigentlich noch halbwegs in Ordnung. Ein bißchen stumpf, hier und da Kratzer, und auf dem Dach fehlte auch schon mal das eine oder andere Stückchen. Es bestand kein akuter Handlungsbedarf. Der Zustand war aber auch nicht so, dass man noch 10 Jahre hätte warten können. Auf dem Dach wären auf jeden Fall Ausbesserungsarbeiten von Nöten gewesen. Und in ein paar Jahren wäre eine neue Lackierung unausweichlich gewesen, denn man will so einem altehrwürdigen Schätzchen ja die gebührende Würde erhalten.

Wie auch immer, für uns stand von Anfang an fest, dass Suleica auch von außen hergerichtet werden soll. Nur bezüglich der Farbe hatten wir noch keine Entscheidung getroffen. Silber oder Hellblau-Metallic waren unsere ersten Gedanken. Reines Weiß kam für uns nicht in Frage. Bei der Durchsicht von Oldtimer-Zeitschriften (Oldtimer-Markt, Oldtimer-Praxis, Motor-Klassik) fiel uns auf, dass Cremeweiß in den 1960ern und in den frühen 1970ern eine gern gewählte Farbe war. Ein Bericht über einen VW Karmann Ghia brachte letztendlich die Erleuchtung. Der Karmann Ghia sah in Cremeweiß mit seinen Weißwandreifen und seinem üppigen Chromschmuck einfach umwerfend edel aus. So sollte Suleica auch aussehen! Eine helle Farbe ist für einen Wohnwagen natürlich auch aus thermischen Gründen vorteilhaft. Als optische Auflockerung wollten wir in der Mitte einen schwarzen Streifen haben. Außerdem sollte der Suleica-Schriftzug aufs Heck. Somit war alles klar. Suleica wird in Cremeweiß (RAL9001) lackiert und erhält einen schwarzen Seitenstreifen. Das Heck sollte ein schwarzer Suleica-Schriftzug zieren.

Durch Gespräche und Recherche wussten wir, welch mühevolle Arbeit es ist einen Suleica zu schleifen, zu spachteln, und zu lackieren. Letzteres kam sowieso nicht in Frage, da wir nicht nur keine Ahnung davon haben, sondern auch keinen Kompressor geschweige denn eine Lackierkabine besitzen. Da wir uns auch etwas besseres vorstellen konnten als den ganzen Winter und das Frühjahr wochenlang mit Schleifarbeiten zu verbringen, entschlossen wir uns die Schleif- und Spachtelarbeiten sowie die Lackierung von einem Fachmann machen zu lassen. Es war gar nicht so einfach jemanden zu finden, der bereit war diese Arbeit zu übernehmen. Vermutlich verflucht er heute noch den Tag, an dem er den Auftrag angenommen hat...denn ihm war wohl auch nicht so ganz klar welche Arbeit in so einem Suleica stecken kann. Um es vorweg zu nehmen - die ganze Aktion hat sich über 3 Monate gestreckt. Dafür wurde die Arbeit aber einwandfrei mit eindrucksvollem Ergebnis umgesetzt.

Aber schön der Reihe nach. Zunächst haben wir die Vorarbeiten in Eigenleistung erbracht. Wir haben alle Anbauteile (Rangiergriffe, Rückstrahler, Regenhauben, Vorzeltschiene, Kühlschrank-Kühlgitter, Kennzeichenbeleuchtung usw.) entfernt. Die Bohrlöcher aller Regenhauben und der Vorzeltschienen haben wir mit Glasfaserspachtel zugespachtelt. Das ist aus zwei Gründen sinnvoll. Zum einen kann durch die zugespachtelten Löcher kein Schleifstaub oder sogar Farbe eindringen, zum anderen ist es nachher leichter die neuen Regenhauben mit neuen Löchern zu montieren, als die neuen Regenhauben den alten Löchern anzupassen. Dann haben wir alle Scheiben inklusive Dichtungen ausgebaut - auch die der Ausstellfenster. Suleica sollte ohne Fenster und Dichtungen lackiert werden, damit die anschließende Montage neuer Dichtungen auf einem absolut glatten Untergrund stattfinden konnte. Dann haben wir Suleica zum lackieren abgegeben.

Wir hatten mit unserem Lackierer ausgemacht, dass er Suleica 6 Wochen behalten darf um daran, immer wenn er ein paar Stündchen Zeit hat, zu arbeiten. Unter großem Wehklagen erklärte er uns nach 6 Wochen, wie grausam anstrengend die Arbeiten doch seien. Er benötigte mehr Zeit, die wird ihm zubilligten. Nach weiteren 4 Wochen verstummte sein Wehklagen zwar nicht, aber immerhin war Licht am Ende des Tunnels zu erkennen. Nochmals 2 Wochen später holten wir Suleica ab. Der Lack war gerade mal seit 24h trocken. Was hat er in den 3 Monaten gemacht? Nun, zunächst mal wurde der alte Lack großflächig angeschliffen. Das bereitet an den großen Flächen nicht so viel Mühe, da man maschinell arbeiten kann. Die vielen Rundungen und Vertiefungen mußten aber händisch geschliffen werden. Mit geschultem Auge wurden anschließend Risse identifiziert, die dann eine besondere Zuwendung erhielten. Die Risse wurden tief ausgeschliffen und mit Glasfaserspachtel verarztet. Diese Stellen wurden dann nochmal geschliffen, mit Feinspachtel bearbeitet, und wieder geschliffen. Anschließend wurde auf Suleicas Haut Spritzspachtel aufgetragen. Nach einem Superfeinschliff wurde grundiert. Auf die Grundierung kamen dann zwei Schichten Cremeweiß-LKW-Lack (soll angeblich widerstandsfähiger als normaler KFZ-Lack sein). Der Seitenstreifen und das Suleica-Logo wurden in Schwarz auflackiert. Anschließend, nachdem alles trocken war, wurde abschließend noch eine Schicht Klarlack aufgetragen. Der Klarlack verleiht Suleica eine dezent glänzende Haut und schützt natürlich auch den eigentlichen Lack vor Umwelteinflüssen.


Wie ist eigentlich das Suleica-Logo auf´s Heck gekommen?

Zunächst dachten wir, dass man für eine solche Arbeit einen Airbrush-Spezialisten anheuern müsse, der den Schriftzug quasi aus der Hand zaubert. Es geht aber für ca. 30€ auch ohne Airbrusher.

Zunächst wurde der Suleica-Schriftzug von einer Vorlage mit einem Zeichenprogramm, welches Vektorgrafik beherrscht (z.B. CorelDraw, Adobe Illustrator), abgezeichnet. Das mit der Vektorgrafik ist sehr wichtig, denn nur so kann man die Grafik nachher beliebig vergrößern, ohne das es zu Qualitäteinbußen durch Klötzchenbildung kommt. Mit einer solchen Vorlage kann man sich dann im Fachbetrieb eine Negativ-Folien herstellen lassen. Diese muss der Lackierer dann nur noch aufbringen und mit der Lackierpistole drüberfahren. In den Links findest Du die Adresse von demjenigen, der unsere Negativ-Folie hergestellt hat.