Suleica - das alte Fahrwerk Suleica - das neue Fahrwerk - Blick in die Schluchten der Unterwelt Suleica - das neue Fahrwerk - Deichsel und Antischlingerkupplung Suleica - das neue Fahrwerk - Deichsel und Antischlingerkupplung - von oben Suleica - schicke Schuhe - Weißwandreifen und verchromte Radkappe

Das Fahrwerk

Nachdem wir am 11.08.2007 die Innenarbeiten abgeschlossen hatten, um am 12.08.2007 in Richtung Frankreich aufzubrechen, wollten wir Suleica unbedingt noch mit vollem Urlaubsgepäck wiegen. Guter Dinge rangierten wir Suleica auf eine mobile Waage. Man wiegt zunächst die beiden Achsen und dann die Stützlast - anschließend addiert man die drei Werte. Bereits nach der ersten Messung schwante uns nichts Gutes. Nach der dritten Messung hatten wir Gewissheit. Die gute Nachricht - die Lastverteilung auf den beiden Achsen war gleichmäßig. Die schlechte Nachricht: die Dame Suleica hatte etwas Übergewicht.

Das originale Fahrwerk der Firma Hahn durfte maximal 1000kg tragen. Obwohl wir die alten Möbelhölzer allesamt durch leichtere Holzvarianten ersetzt hatten, obwohl wir die alten schweren Teppiche durch einen viel leichteren PVC-Teppich ersetzt hatten, obwohl wir noch kein Ersatzrad und noch keine Schublade unters Bett montiert hatten, und obwohl wir keine Doppelverglasung eingebaut hatten,...tja trotzdem war das Gewichtslimit...sagen wir mal ausgereizt. Uns war klar, dass wir nach dem Urlaub auch noch ein neues Fahrwerk benötigten. Das Fahrwerk verhielt sich während unserer Reise durch Frankreich und Spanien übrigens tadellos. Suleica lag wie ein Brett auf der Straße und lief perfekt geradeaus. Selbst Tempo 100 auf französischen Autobahnen war kein Problem. Unglaublich, dass sich ein 40 Jahre altes Fahrwerk mit der leicht übergewichtigen Suleica so ideal verhielt.

Nach unserem Urlaub legten wir eine kleine schöpferische Pause ein. Im Februar 2008 ging´s dann wieder los. Unser Anhängerspezialist (Anhänger Center Dorit Reiss - Kontaktdaten siehe unter Links) wurde beauftragt ein neues Fahrwerk einzubauen - dort hat man glücklicherweise bereits Suleica-Erfahrung. Zunächst musste das alte Fahrwerk ausgebaut werden. Das Fahrwerk ist mit der Kabine durch sechs Schrauben (M12) verbunden. Je zwei Schrauben verbinden die Achse links und rechts in Höhe der Radkästen mit der Kabine - zwei weitere Schrauben sitzen mittig vorne zwischen den beiden Sitzbankhälften. Um an diese Schrauben zu gelangen, mussten wir leider einen Teil der Elektrik und der Küche demontieren. Das alte Fahrwerk ist auf Foto 1 abgebildet.

Das neue Fahrwerk wurde aus Komponenten der Firma Knott aufgebaut und besteht im Einzelnen aus:

Als Bereifung wählten wir extra verstärkte Transporterreifen der Größe 185R14C R102, wie sie z.B. beim Mercedes Sprinter montiert werden. Das R102 beschreibt die maximale Traglast der Reifen, wobei 102 für 850kg steht. Eigentlich hätten Reifen mit einer Traglast von 675kg gereicht (2*675kg = 1350kg), ABER → Jeder Alt-Camper kann von geplatzten Reifen berichten....da fühlt man sich mit den verstärkten Transporterreifen und einem zusätzlichen Polster an Tragkraft doch etwas sicherer. Da Suleica eine eitle Dame ist, waren wir gezwungen ihr ein passendes Schuhwerk zu besorgen. Priorität 1 lag auf Reifen, die in einem Test mit mindestens gut abgeschnitten hatten - Priorität 2 lag auf Weißwandreifen. Die Firma Möller Reifenservice (Kontaktdaten siehe Links) konnte uns entsprechend bedienen → Michelin Agilis 185R14C-R102 mit 20mm Weißwandring. Gut, sowas ist natürlich etwas teurer, sieht dafür aber auch umwerfend aus.

Um die Sache abzurunden, fehlten nur noch schicke Radkappen. Eigentlich gab es nur eine Wahl - Chrom, vieeeel Chrom. Nach einer endlosen Suche bedienten wir uns schließlich im Zubehörhandel für amerikanische Straßenkreuzer. Diese sogenannten Mooncaps passen ideal zu Suleica und ihren schicken Weißwandreifen.


Fazit

Suleica liegt durch das neue Fahrwerk bauartbedingt, aber auch wegen der um 1 Zoll größeren Felgen, insgesamt ca. 8cm höher als zuvor. Das neue Fahrwerk mit der Antischlingerkupplung und den verstärkten Transporterreifen verleiht ein sicheres Gefühl, fährt sich aber nicht besser oder schlechter als das alte Fahrwerk von Hahn. Einziger praktischer Vorteil: Beim Hahn-Fahrwerk musste man immer aussteigen und einen Hebel umlegen, um rückwärts rangieren zu können. Dank der modernen Auflaufeinrichtung entfällt dies nun. Suleica wiegt mit voller Beladung für einen 3wöchigen Urlaub 1250kg. Dank dem neuen Fahrwerk sind wir damit vor unnötigen Schwierigkeiten mit den Ordnungshütern geschützt. Achja, einen weiteren Vorteil habe ich vergessen zu erwähnen. Wir haben jetzt eine Tempo 100 Zulassung. Leider hält es der Gesetzgeber für nötig dies an eine gut sichtbar aufgeklebte 100km/h-Plakette zu koppeln. Hm...wäre diese Plakette nicht so groß wie ein Suppenteller, würden wir sogar in Erwägung ziehen diese aufzukleben. Aber so? Nee, das können wir Suleica nicht antun.....sie ist ja eine eitle Dame.