Elektrizität

Wie sollte es auch anders sein - die Planung der Elektrizität muss erledigt sein, bevor man mit der Restauration anfängt. Ebenso müssen wesentliche Arbeiten direkt zu Anfang umgesetzt werden. Logisch, denn die Leitungen sollte man einziehen, bevor man die Möbel baut oder den Teppich verlegt. Die Leitungen laufen fast alle durch den Zwischenraum unter dem Fußboden. Zur Elektroinstallation zählt alles was später elektrisch betrieben werden soll, auch die Verkabelung der Rückleuchten bzw. der Positionsleuchten.

Die Elektroversorgung von Suleica sollte uns einen maximalen Komfort bieten, aber auch den höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Wir haben dabei aus dem Vollen geschöpft. Folgende Eckpunkte sollten erfüllt werden:

Nachdem die Anforderungen klar waren, kauften wir alle benötigten Teile:

Anschließend konnten wir einen Plan erstellen wo die einzelnen Verbraucher im Wohnwagen montiert werden sollten:

Lageplan Elektrogeräte


Der Schaltplan

Der Schaltplan zeigt wie die einzelnen Geräte in unserer Suleica miteinander verbunden sind. Wichtige Details werden im nächsten Abschnitt näher beschrieben. Der Plan kann, inklusive Klemmenplan, auch in voller Auslösung als PDF-Datei runtergeladen werden. Für die Richtigkeit der Informationen und des Schaltplanes übernehme ich keine Garantie. Wer noch nie eine Elektroverdrahtung vorgenommen hat und nicht über die entsprechenden Kenntnisse verfügt, sollte unbedingt einen Fachmann konsultieren. Der Fachmann verfügt auch über Kenntnisse und Werkzeuge, die wichtig sind um sichere Verbindungen herzustellen und Leitungsquerschnitte korrekt zu wählen, damit es auf keinen Fall zu einem lebensgefährlichen Kabelbrand kommen kann. Es gibt eine DIN- bzw. VDE-Norm, die sich mit der Elektrizität in einem Wohnwagen bzw. Wohnmobil beschäftigt - DIN 57100 Teil 721 bzw. VDE 57100 Teil 721.

Der Schaltplan

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Der Klemmenplan

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Die 230V Einspeisung. Die Bedienelemente im eingangsbereich - Sicherungsautomat, FI, Duomatic, Ultraheat. Die Elektrozentrale in der unteren Hälfte der Kommode. Die Elektrozentrale in der unteren Hälfte der Kommode. Verteilerleiste Alte Tütenlampen mit modernem 12V-LED-Innenleben Rücklicht, Nummernschildbeleuchtung, Nebelschlußleuchte


230V

Über eine blaue 230V-CEE-Einbausteckdose (eigentlich ist die Einbausteckdose ein Einbaustecker, aber der Einfacheit halber benutzen wir den Begriff Steckdose) wird Suleica mit 230V Wechselspannung versorgt. In unmittelbarer Nähe zur Einspeisung sitzen die Sicherungen (auch Leitungsschutzschalter gennant) und der FI-Schutzschalter (Fehlerstromschutzschalter). In unserer Suleica sitzen die beiden Einheiten direkt neben dem Eingang im Seitenteil der Küche. Sicherung und FI sind direkt zugänglich, sitzen also nicht versteckt in einem Schrank. Uns erscheint das die beste Lösung, weil man dann sehr schnell dort per Hand abschalten kann. Überhaupt ist es aus Sicherheitsgründen unbedingt nötig, dass das Kabel zwischen Einspeisung und Sicherung bzw. FI so kurz wie möglich ist. Überlebenswichtig ist ebenfalls, dass Sicherungsautomat und FI allpolig abschalten. D.h. die Phase (L1) und der Nullleiter (N) werden im Fehlerfall beide gleichzeitig getrennt. Der Grund: Wenn bei der Elektroverteilung des Campingplatzes L1 und N andersherum aufgelegt ist wie im Wohnwagen, würde im Fehlerfall nur der Nullleiter getrennt und L1 würde noch Strom führen. Die dafür benötigten Geräte sind in jedem gut sortierten Elektrogeschäft zu bekommen. Unser Sicherungsautomat löst bei 10A aus, der FI bei einem Fehlerstrom von 30mA.

Neben einigen Steckdosen versorgt der 230V-Anschluss das Ladegerät, die Truma Ultraheat und den Kühlschrank. Es ist sehr sinnvoll den Kühlschrank mit 230V zu betreiben. Ein Dauerbetrieb mit Gas leert die Gasflasche, und ein 12V-Betrieb wird die Batterie in wenigen Stunden leeren.


12V

Die Unterverteilung für das Ladegerät, die Batterie und den 12V-Sicherungen, sitzt in unserer Suleica im unteren Teil unserer Kommode (Foto 1). Eine weitere kleine 12V Unterverteilung, inklusive einiger 12V-Sicherungen, sitzt in der Küche. In der Küche befinden sich die meisten 12V-Verbraucher. Die Zusammenhänge sind im Schaltplan aufgeführt. An dieser Stelle daher nur ein paar Kommentare und Hinweise auf ein paar Besonderheiten.

Wir benutzten in den Unterverteilungen sogenannte Phoenix-Klemmleisten (Foto 2). Diese Klemmleisten werden normalerweise zuhause im Sicherungskasten oder im Schaltschrankbau verwendet. Diese Art der Verdrahtung ist sicherer und professioneller, als seine Verdrahtung mit Lüsterklemmen herzustellen.

Im Küchenunterschrank befindet sich ein 20l-Frischwasserkanister. Das Wasser wird über eine 12V-Pumpe zum Wasserhahn gepumpt, die sich einschaltet sobald man in der Spüle den Wasserhahn betätigt. Im Wasserkanister hängt eine spezielle 12V-UV-Lampe der Firma Osram. Wenn man die UV-Lampe 1x am Tag für 10 Minuten einschaltet, sollen alle Keime im Wasser abgetötet werden. Wir trinken das Wasser zwar nicht, aber uns war wohler zum Gemüseputzen etc. entkeimtes Wasser zu nutzen. Wer weiß wie es um die Wasserqualität auf dem jeweiligen Campingplatz bestellt ist....?

Hinter dem Kühlschrank befindet sich auf Höhe der Lüftungsöffnungen ein 12V-Doppelventilator. Die Kühlleistung des Kühlschranks lässt sich so spürbar steigern.

Außer auf der Toilette, haben wir nur 12V-LED-Leuchten im Einsatz. LED-Leuchten verbrauchen deutlich weniger Strom als herkömmliche Glühlampen und haben eine höhere Lebensdauer. Die Lichtausbeute ist i.d.R. zwar etwas geringer, aber damit können wir leben. Es gibt diese 12V-LED-Lampen auch mit E14-Fassung, und können deshalb auch in alten Lampen (siehe Foto 3) verwendet werden.

Wir haben die Dauer-Plus-Leitung bzw. die Ladeleitung von der Anhängereinspeisung nicht verdrahtet. Die beiden Leitungen kommen zwar in unserer 12V-Unterverteilung an und sich auf der Klemmleiste aufgelegt, aber sind nicht weiterverdrahtet. Da unsere Wohnwagen-Batterie i.d.R. immer gut geladen ist, ist das nicht nötig. Im Notfall, wenn man Strom aus der Autobatterie benötigt, müssen wir nur schnell ein Kabel umklemmen.

Der Einsatz eines Tiefentladeschutz (Batteriewächter) ist sehr sinnvoll. Wenn man mal vergisst z.B. eine Lampe auszuschalten, wird der Tiefentladeschutz verhindern, dass die Batterie komplett entladen wird. Eine Batterie kann davon kaputt gehen.


Rückleuchten

Die Verdrahtung der Rückleuchten (und der Positionslampen) ist in der PDF-Datei (Download Schaltplan) enthalten und erklärt. Wir haben übrigens extra ein 13-adriges Kabel bei einem Anhängerhändler gekauft - Kostet 10€ pro Meter.