Suleica - Endergebnis Suleica - Material - Scheiben, Dichtungen, Werkzeug Suleica - alte Scheibe als Schablone für neue Scheibe Suleica - neue Scheibe zusägen Suleica - Kanten der neuen Scheibe abrunden Suleica - Dichtung Einbaufenster einsetzen Suleica - Ausstellfenster - Dichtung zur Kabine anbringen Suleica - Regenhaube Ausstellfenster Suleica - Laternenfenster und Regenhaube

Fenster

Die Fensterscheiben von Suleica sind ein echter Blickfang. Nicht nur die blaue Farbe ist einzigartig, sondern auch die Formen. Welcher Wohnwagen hat schon so schöne gebogene Fenster zu bieten wie die beiden hinteren Eckfenster von Suleica? Wo sonst gibt es noch diese herrlichen Laternenfensterchen? Und welcher moderne Wohnwagen hat vorne und hinten so große Fensterflächen zu bieten? Durch die blauen Scheiben hindurch betrachtet sieht selbst ein Regentag irgendwie schön aus. Schönheit hat aber ihren Preis. Man muss sich den schönen Ausblick bzw. Anblick hart erarbeiten. Die Montage der neuen Fenster ist bei Suleica ein echter Knochenjob und mit einigem Frust verbunden.

Man kann bei Suleica nicht einfach in den Zubehörhandel gehen, ein standardisiertes Fenster kaufen, und schnell mal montieren. Gottseidank gibt es jemanden, der alle benötigten Teile in Kleinserie herstellen lässt und für Die Besitzer von Suleica und Orion anbietet. Wie man Kontakt zu Herrn Diehl herstellen kann, ist in der Rubrik Links beschrieben. Wir haben direkt das Rundumsorglospaket, inklusive aller Scheiben, Dichtungen, Regenhauben und Spezialwerkzeug, gekauft. Foto 2 zeigt das ganze Material. Zusätzlich haben wir im Internet noch Terokal 2444 (von der Firma Teroson) gekauft, um die Dichtungen der Ausstellfenster und Laternenfenster auf die GFK-Haut zu kleben. Da jeder Suleica ein kleines Unikat ist, variieren die Maße der Fenster minimal von Suleica zu Suleica. Daher sind die von Hr. Diehl gelieferten Fensterscheiben alles nur Grobzuschnitte. Es ist unausweichlich jede Scheiben auf das exakte Maß zuzuschneiden.

Zunächst nutzten wir die alten Scheiben als Schablone, legten Scheibe für Scheibe auf den neuen Rohling, und zeichneten die Umrisse mit einem wasserfesten Filzstift nach (Foto 3). Das ist bei allen Scheiben, außer den beiden gerundeten hinteren Eckscheiben, sehr einfach. Bei den hinteren Eckscheiben kann man aber aufgrund der Wölbung diese Methode nicht anwenden. Je nachdem ob das Original innen oder außen aufgelegt wird, wäre die neue Scheibe zu klein, oder zu groß. Wir haben daher die neue Scheibe zunächst zu groß zugeschnitten und dann mit Augenmaß und vielen kleinen Schritten langsam angenähert. Leider haben wir dabei eine Scheibe etwas zu klein geschnitten und mussten uns einen neuen Rohling bestellen.

Zum Zuschnitt - man sollte die Scheiben exakt zuschneiden. Scheiben die etwas zu groß sind, gehen wenn überhaupt nur mit großem Kraftaufwand in die Dichtung. Meistens springen diese aber immer wieder raus, weil die Spannung einfach zu groß ist. Den Zuschnitt haben die meisten Restaurierer mit einer Stichsäge gemacht. Die Stichsäge sollte mit einem guten Sägeblatt für Kunststoff bzw. Plexiglas ausgerüstet werden. Wir haben zunächst auch zur Stichsäge gegriffen, waren aber von der Methode nicht überzeugt. Die Handhabung ist, speziell bei den gebogenen Scheiben, recht schwer - es besteht permanent die Gefahr, dass die Scheibe einreißt. Zum Glück hatten wir Zugriff auf eine Bandsäge (Foto 4), welche mit einem normalen Holzsägeblatt bestückt war. Der Zuschnitt war ein Kinderspiel, auch bei den gebogenen Scheiben.

Nach dem Zuschnitt müssen die Scheiben rundherum abgeschliffen werden (Foto 5). Die Kanten sollten dabei rund geschliffen werden. Das ist wichtig, damit es keine scharfen Kanten gibt, die die Dichtungen beschädigen könnten, und auch damit der spätere Einbau leichter von der Hand geht.

Anschließend kann es an den Einbau gehen. Zunächst wird die Dichtung abgelängt. Es ist wichtig, dass die Dichtung ca. 2cm länger ist als eigentlich nötig. Foto 6 zeigt die fast vollständig eingebaute Dichtung mit den beiden überstehenden Enden. Die beiden Enden werden dann mit etwas Kraftaufwand reingequetscht. Wenn man das nicht macht wird sich nach dem Einbau der Scheibe ein Spalt an den Stoßkanten bilden. Wir sprechen aus Erfahrung...... Apropos Stoßkanten - diese sollen an der Seite liegen - auf gar keinen Fall unten, da könnte sonst Wasser reinlaufen. Sobald die Dichtung montiert ist, kann die Scheibe von außen eingesetzt werden. Dieser Vorgang ist je nach Scheibe sehr mühevoll und bedarf einiger Übung und Geschick. Es ist auf jeden Fall sinnvoll das Spezialwerkzeug, ein abgerundeter Haken mit Holzgriff, zu verwenden, um die Scheibe bzw. den Dichtungsgummi zu hebeln. Moderater Einsatz von Spülmittel auf den Scheibenkanten erleichtert den Einbau. Abschließend wird der Keder, ebenfalls mit einem Spezialwerkzeug, eingezogen. Die Stoßkante des Keder sollte an der gegenüberliegenden Seite der Dichtungs-Stoßkante liegen. Auch hier bewirkt etwas Spülmittel Wunder.

Sind alle Scheiben eingebaut, kann man die Dichtungen für die Ausstellfenster kleben. Diese Dichtungen dichten die Ausstellfenster, aber auch die Tür, zur Kabine hin ab. Auch hier kann es sinnvoll sein die alten Dichtungen als Vorlage zu behalten. Wir mussten die Dichtungen an mehreren Stellen mit 1 oder 2 Lagen einfachem Gummi unterfüttern. Das war nötig, um Unebenheiten auszugleichen. Auf Foto 7 sieht man so eine Unterfütterung. Mit kleinen (Wäsche)Klammern kann man die Gummidichtungen fixieren bis der Kleber gut angezogen hat. Den Kleber muss man übrigens einige Minuten anziehen lassen bevor man die Dichtungen aufsetzt. Bei den Dichtungen der Laternenfenster geht man analog vor - eine Unterfütterung ist hier nicht notwendig.

Abschließend können die Regenhauben montiert werden. Um Unebenheiten auszugleichen, und eine dichte Verbindung herzustellen, haben wir alle Regenhauben mit Moosgummi unterfüttert. Die Regenhauben wurden mit Edelstahlschrauben an die Kabine geschraubt. Die Fotos 8 und 9 zeigen die montierten Regenhauben.


Die Innenscheiben

Suleica kann mit einer Doppelverglasung ausgestattet werden. Die Dichtungen sind so gearbeitet, dass von innen die Innenscheiben einfach in den Gummi eingehängt werden. Der Zuschnitt erfolgt analog zu den normalen Scheiben, die Kanten werden ebenfalls rund geschliffen. Damit der Durchblick durch die Scheiben nicht zu blau gerät, haben wir für die Innenverglasung normales Plexiglas gekauft.